Jedes Jahr werden Millionen von Menschen unfreiwillig mit dem Thema Psychische Gesundheit konfrontiert. Der Mai eines jeden Jahres wurde mittlerweile zum Mental Health Awareness Month erklärt, der dazu dienen soll, das Bewusstsein für die mentale Gesundheit zu verschärfen. Dabei soll die Gesellschaft aufgeklärt und gegen Stigmatisierungen angekämpft werden. Im Mental Health Awareness Month steht eine Politik auf der Agenda, die Menschen mit mentalen Problemen und ihre Familien unterstützen soll, anstatt sie aufgrund von Unwissenheit zu verurteilen.
Die Geschichte des Mental Health Awareness Months
Erstmalig eingeführt wurde der Mental Health Awareness Month 1949, als die Organisation Mental Health America (MHA) den Monat Mai als Monat der psychischen Gesundheit klassifizierte. Ihr Ziel war es, die Gesellschaft für diese Thematik zu sensibilisieren, denn psychische Gesundheit ist ein Thema, das jeden etwas angeht. Jedes Jahr stellt die Organisation im März ein Toolkit zur Verfügung, welches über den Mental Health Awareness Month aufklärt. Im Mai führt die MHA dann mit weiteren Mitgliedsorganisationen eine Vielzahl an Aktivitäten durch, um das Bewusstsein für die mentale Gesundheit zu schärfen.
Gegründet wurde die Vereinigung von Clifford Whittingham Beers, der 1876 in Connecticut geboren wurde. Er wuchs in einer Familie mit 4 weiteren Geschwistern auf, die alle mit psychischen Problemen zu kämpfen hatten. Beers machte es sich folglich zur Aufgabe, sich dafür einsetzen, dass psychisch Erkrankte nicht nur die richtige Behandlung erhalten, sondern sich vor allem auch nicht alleine mit ihrer Krankheit fühlen. Die MHA ist allerdings nicht die einzige Organisation, die im Mai Kampagnen zum Thema psychische Gesundheit durchführt. Mittlerweile sind Organisationen auf der ganzen Welt mit auf den Zug aufgesprungen und sensibilisieren seither auf verschiedensten Veranstaltungsformaten für psychische Erkrankungen.
Psychische Gesundheit - was bedeutet das überhaupt?
Die meisten Menschen gehen vermutlich davon aus, dass psychische Erkrankungen etwas sind, was sie selbst nie treffen wird. Dabei sind psychische Probleme weiter verbreitet als man denkt. Laut einer epidemiologischen Studie sind alleine in Deutschland pro Jahr ganze 27,8% der Erwachsenen von einer psychischen Erkrankung betroffen. Die Dunkelziffer ist vermutlich noch deutlich höher. Falls es einen selbst, einen Freund oder ein Familienmitglied dann doch mal trifft, ist man meist nicht darauf vorbereitet. Vor allem innerhalb der letzten zwei Jahre, in denen sich die Menschen aufgrund der Pandemie Themen wie Isolation, neuen Ängste und Unsicherheiten widmen mussten, haben viele auch eine negative Entwicklung hinsichtlich ihres Wohlbefindens beobachten können; bei einigen stärker, bei anderen weniger stark ausgeprägt.
Der Versuch einer Definition
Unsere psychische Gesundheit wirkt sich auf unser emotionales und soziales Wohlbefinden aus. Dies wiederum beeinflusst unser Denken, Fühlen und Handeln. Während einige mit extremen unerwarteten Stimmungsschwankungen zu kämpfen haben, können andere beispielsweise nicht mehr klar denken. Wiederum andere empfinden keine Freude mehr für Dinge, die ihnen einst Spaß bereitet haben. Dies sind nur einige Beispiele für psychische Erkrankungen. Im vollen Ausmaß können Krankheitsbilder hier nicht beschrieben werden, denn das Themengebiet ist hoch komplex und individuell. Noch immer wird die psychische Gesundheit häufig auf die leichte Schulter genommen. Dabei sollte ihr eigentlich genauso viel Aufmerksamkeit geschenkt werden wie der körperlichen Gesundheit.
Heutzutage gibt es offiziell mehr als 200 Formen psychischer Erkrankungen. Die häufigsten darunter sind Depressionen, Demenz, bipolare Störungen, Angststörungen und Schizophrenie. Typische Symptome sind je nach Krankheitsbild eine Veränderung der Stimmung, der Persönlichkeit, der Vorlieben oder aber auch ein sozialer Rückzug.
Bin ich denn überhaupt “krank genug”?
Unsere mentale Gesundheit geht uns alle etwas an. Heutzutage gibt es zahlreiche Faktoren, die unsere Psyche negativ beeinflussen können. Dazu zählen unter anderem Ernährung, Stress, Schlaf, Beziehungen, Traumata und auch unsere körperliche Gesundheit. Manchmal durchläuft man Phasen, in denen die psychische Gesundheit ein wenig angekratzt ist. Das muss allerdings nicht gleich bedeuten, dass man eine psychische Krankheit diagnostiziert bekommt. Dennoch kann man unter einer mentalen Störung leiden, auch wenn keine offizielle Erkrankung diagnostiziert wurde. Häufig trauen sich betroffene Menschen nicht, frühzeitig um Hilfe zu bitten, denn sie fühlen sich nicht “krank genug”. Im Durchschnitt vergehen erschreckenderweise ganze 11 Jahre zwischen dem Aufkommen erster Symptome und dem Beginn einer Behandlung. Dabei ist es nie zu früh, um sich nach Hilfsangeboten umzuschauen!
Die Ursachen einer psychischen Erkrankung
Häufig gibt es nicht nur eine Ursache für eine psychische Erkrankung, sondern mehrere - die sogenannten Risikofaktoren. Je mehr Risikofaktoren man in sich trägt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, im Laufe des Lebens eine psychische Krankheit zu entwickeln. Es gibt zahlreiche Risikofaktoren.
Soziale Determinanten der Gesundheit
Die bekanntesten sind die sogenannten “Sozialen Determinanten der Gesundheit” (SDOH). Sie beschreiben die Bedingungen, unter denen Menschen arbeiten, leben, lernen und spielen. Die fünf Hauptsäulen der SDOH sind finanzielle Stabilität, Zugang und Qualität der Gesundheitsversorgung, Zugang und Qualität von Bildung, Nachbarschaft, die Lebenswelt sowie das soziale bzw. gemeinschaftliche Leben. Armut, langfristiger Stress und ungesunde soziale Beziehungen können sich demnach negativ auf die psychische Gesundheit eines Menschen auswirken. Verschiedenste Symptome können sich entweder langsam einschleichen oder aber auch nach einem belastenden Ereignis plötzlich eintreffen. Außerdem geht jeder mit belastenden Erfahrungen anders um. Ereignisse, die den einen kalt lassen, können für jemand anderen traumatisch sein. Soziale Vergleiche machen im Zuge dessen also keinen Sinn.
Unsere Gene als Ursache von psychischen Erkrankungen?
Ein weiterer Risikofaktor sind die Gene, die uns von unseren Vorfahren weitergegeben wurden. Viele Gene sind für die Entwicklung unseres Gehirns zuständig und beeinflussen die Wahrscheinlichkeit, im Laufe des Lebens eine psychische Erkrankung zu entwickeln.
Biochemische Prozesse
Was ebenfalls einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf unsere mentale Gesundheit hat, sind biochemische Prozesse in unserem Gehirn. So kann man beispielsweise zu hohe oder zu niedrige Werte bestimmter Neurotransmitter haben. Dabei handelt es sich um chemische Stoffe, die für den Nachrichtenaustausch in unserem Gehirn verantwortlich sind. Auch unser Dopaminsystem kann eine Störung aufweisen. Der Neurotransmitter, der uns normalerweise Freude und Motivation empfinden lässt, kann in einigen Fällen gestört sein und psychische Krankheiten zur Folge haben.
Wenig Schlaf, schlechte Ernährung und ein zu hohes Stresslevel
Auch alltägliche Herausforderungen können die Entwicklung einer psychischen Erkrankung begünstigen. Zu wenig Schlaf, eine ungesunde Ernährung, schlechte Stressbewältigungsstrategien und ein langfristiger Bewegungsmangel können Einfluss auf unsere mentale Gesundheit nehmen.
Mentale Gesundheit und CBD?
Es gibt also zahlreiche Faktoren, die die Wahrscheinlichkeit, eine psychische Erkrankung zu entwickeln, begünstigen. Auf viele dieser Faktoren hat man ohne den Einsatz von Therapie oder Arzneimitteln kaum einen Einfluss. Dazu gehören beispielsweise die chemischen Prozesse, die sich in unserem Gehirn abspielen. Auch unsere Gene können wir nicht beeinflussen.
Es gibt allerdings auch einige Aspekte, die wir immerhin zu einem gewissen Grad kontrollieren können. Wie viel wir uns bewegen und wie wir uns ernähren - das haben wir selbst in der Hand. Zu viel Stress und zu wenig Schlaf? Auch dagegen können wir etwas tun. Fällt es Dir am Abend beispielsweise manchmal schwer, abzuschalten? Kreisen die Gedanken über den vergangenen Tag häufig noch stundenlang in Deinem Kopf? Dann könnte CBD Öl eine Hilfe für Dich sein. Mit seiner entspannenden Wirkung sorgt es für ein verbessertes Wohlbefinden und lässt Dich den Stress des hektischen Alltags vergessen. Aber Achtung: CBD soll keinesfalls als Allheilmittel von psychischen Krankheiten betrachtet werden. Abgesehen davon, dass die aktuelle Studienlage eine solche Aussage noch nicht zulässt, ist das Thema rund um psychische Erkrankungen hoch komplex.
Achte auf Deine psychische Gesundheit!
Es gibt also zahlreiche Faktoren, die sich auf unsere Psyche auswirken können. Die Erfahrungen mit einer dieser Aspekte muss allerdings nicht direkt bedeuten, dass man tatsächlich eine psychische Erkrankung entwickelt. Man sollte allerdings darauf achten, seine Risikofaktoren so gering wie möglich zu halten. Darüber hinaus kann allein die Kenntnis der Risikofaktoren dazu beitragen, bestimmte Symptome frühzeitig zu erkennen und im besten Fall rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen, um die mentale Gesundheit wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Wenn man ein gebrochenes Bein hat, geht man zum Arzt. Bei psychischen Problemen scheuen die meisten sich noch davor, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Dabei ist es genauso wichtig auf seine Psyche zu achten, wie auf seinen Körper. Leidet man unter psychischen Problemen, hat man häufig das Gefühl, alleine damit zu sein; als würde niemand einen verstehen. Es gibt aber Millionen von Menschen, die es mit Hilfe geschafft haben, da wieder rauszukommen. Falls Du mit psychischen Problemen zu kämpfen hast, denk bitte immer daran: Du bist nicht alleine damit! Erlaube Dir, nach Hilfe zu fragen. Es ist möglich, da wieder rauszukommen!
Brauchst du JETZT Hilfe?
Der Leidensdruck kann manchmal so groß sein, dass man nicht mehr auf einen Behandlungstermin warten kann. Falls Du das Gefühl hast, dringend Hilfe zu benötigen, melde Dich kostenlos bei einer der folgenden Hilfsangebote:
- Krisentelefon (anonym, 24h erreichbar, kostenlos): 0800-1110111 oder 0800-1110222
- Rettungsdienst: 112
- Beratungshotline “Seelische Gesundheit” (montags bis freitags 9-12 und 13-19 Uhr): 0241-8036777