Wie lange ist es her, dass Du Dich so richtig gestresst gefühlt hast? Wenn es Dir wie den meisten Menschen in der westlichen Hemisphäre geht, dann ist das letzte stressige Erlebnis gar nicht so lange her, nicht wahr? Vielleicht hat bereits Dein Morgen stressig begonnen, weil Du zu spät aufgestanden bist und Du folglich zu spät zur Arbeit/Uni gekommen bist, vielleicht will aber auch Deine To-do-Liste einfach nicht enden, oder es gibt einen Menschen in Deinem Leben, dessen bloße Anwesenheit schon unschöne Gefühle auslöst.
Egal, welche Dinge es auch sein mögen - in unserer schnellen Leistungsgesellschaft ist Stress omnipräsent, das heißt: Du bist damit nicht alleine! Im Rahmen des “Mental Health Months” möchten wir Dir daher wertvolle Tipps an die Hand geben, die tatsächlich etwas bringen - und Dich bald wieder viel relaxter fühlen lassen werden. Los geht’s!
Was ist Stress eigentlich - und was passiert dabei im Körper?
Stress wird im Allgemeinen als ein Zustand definiert, der für Anspannung sorgt. Dieser kann dabei emotionaler und /oder körperlicher Natur sein. Stress kann die Reaktion des Körpers auf eine wahrgenommene Bedrohung oder Gefahr auslösen, die sogenannte Kampf-oder-Flucht-Reaktion.
Bei dieser Reaktion werden bestimmte Hormone wie Adrenalin und Cortisol ausgeschüttet. Dadurch wird die Herzfrequenz beschleunigt, die Verdauung verlangsamt, der Blutfluss zu den wichtigsten Muskelgruppen umgelenkt und verschiedene andere autonome Nervenfunktionen verändert. Das verleiht dem Körper einen großen Schub an Energie und Kraft, denn schließlich will man ja für den “Ernstfall” gerüstet sein.
Diese Reaktionskette geht übrigens noch auf die Steinzeit zurück, in der sich unsere Spezies täglich vor Säbelzahntigern und anderen Bedrohungen in Sicherheit bringen musste. An sich also eine sehr sinnvolle Angelegenheit!
Heutzutage sind jedoch echte Kampf-oder-Flucht Situationen im Alltag der meisten Menschen in der westlichen Welt selten. Dennoch können Prüfungsszenarien, familiäre oder finanzielle Probleme, eine zu starke Anspruchshaltung an die eigene Person sowie viele weitere Faktoren in unserem Leben dazu führen, dass unser Organismus dauerhaft im “Fight or Flight”- Modus verharrt. Denn viele von uns fühlen sich nicht nur innerhalb der tatsächlichen Situation unter Druck gesetzt, sondern grübeln auch lange später noch über das stressige Erlebnis nach. Die Folge? Immer weniger von uns kommen tatsächlich zur Ruhe!
Welche Symptome deuten auf Stressgefühle hin?
Da jeder Mensch (unter Umständen mit Ausnahme von Zen-Mönchen?) in der ein oder anderen Form Stress erfährt, wissen wir alle, wie sich dieser anfühlt. Zu den häufigsten Symptomen gehören die folgenden:
- schwitzige Hände
- erhöhter Blutdruck
- Zähneknirschen
- Verspannung
- Kopfschmerzen
- Stimmungsschwankungen
- geistige Abwesenheit/Vergesslichkeit
- Verdauungsprobleme
- Schwindelgefühle
Diese Beschwerden treten zumeist in der akuten Stresssituation auf und vergehen im Idealfall auch schnell wieder, sobald die als bedrohlich empfundene Lage vorüber ist.
Folgen von zu viel Stress
Allerdings kann Stress auch chronisch werden und zu ungesunden Verhaltensweisen führen, die sich negativ auf die gesamte Gesundheit, das soziale Umfeld sowie die eigene Resilienz auswirken können. Bei dieser Art von Stress hat man das Gefühl, nie aus der belastenden Lebenssituation ausbrechen zu können und fühlt sich fast schon “gefangen”. Zu den Folgen einer solchen, dauerhaften Belastung können unter anderem folgende Dinge zählen:
- mangelnde Selbstfürsorge
- Wutausbrüchen aus heiterem Himmel
- spontane Weinkrämpfe
- Vernachlässigung von Freund:innen/Familie/ Hobbys
- Verschlechterung oder Auftreten von Erkrankungen
- Depressionen
- Drogen -, Medikamenten - oder Alkoholmissbrauch
- Essstörungen
Auch die körperliche Gesundheit kann unter dem direkten Einfluss von Dauerstress leiden: So sind überforderte Menschen häufiger von Infekten, Schlaflosigkeit, der unerwünschter Gewichtszu- oder abnahme betroffen.
Außerdem kann es in einigen Fällen zu Haarausfall oder einer reduzierten Libido kommen. Bei weiblichen Personen vor den Wechseljahren kann das Ausbleiben der Periode für einen zu hohen Stresspegel sprechen (sofern weitere körperliche Faktoren ausgeschlossen sind). Dies gilt gerade für körperlichen Stress, wie beispielsweise Leistungssport oder zu harte Workouts.
Unterschied Eustress und Disstress
Trotzdem ist Stress nicht nur “böse” - denn neben dem zermürbenden Disstress, den wir sowohl in seiner akuten als auch chronischen Form bereits beschrieben haben, gibt es auch den sogenannten Eustress (aus dem Griechischen “eu” = gut) - den “positiven” Stress.
Dieser kann ein gesteigertes Energielevel, erhöhte Konzentrationsfähigkeit sowie als positiv wahrgenommene Aufregung hervorrufen und wird in der Regel durch erwünschte Erfahrungen ausgelöst. Dazu gehören beispielsweise eine Heirat, ein spannender neuer Job oder eine Urlaubsreise in ein langersehntes Ferienziel.
Eustress kann sich sogar vorteilhaft auf unseren Körper auswirken und dabei die psychische Widerstandsfähigkeit sowie mitunter auch unsere Körperkraft (ein weiteres Beispiel für Eustress sind anspruchsvolle Trainingseinheiten) erhöhen. Zusätzlich wirkt er motivierend und ist der ideale Helfer beim Erreichen von Zielen. Wichtiger Hinweis: Behalte im Hinterkopf, dass Eustress schnell zu Disstress werden kann - überfordere Dich daher auch hier nicht und sorge immer wieder für ein gesundes Gleichgewicht.
Unsere Tipps für ein entspannteres Mindset
Eines ist klar - verhindern lässt sich Stress nicht. Allerdings gibt es Möglichkeiten, besser mit ihm umzugehen. Dies gilt besonders für Stresssituationen im Alltag.
1. Ändere die Dinge, die Du ändern kannst
Es gibt Situationen, auf die wir wenig Einfluss haben. Andere hingegen können wir durchaus verändern. Solltest Du beispielsweise immer zu spät dran sein und auf diese Weise in eine Stressspirale geraten, könnte es für Dich sinnvoll sein, Dein eigenes Zeitmanagement zu hinterfragen und anzupassen.
Manchmal kommen wir jedoch zu dem Schluss, dass wir eine schwierige Situation nicht ändern können, weil sie nicht in unserer Macht liegt. Hier kann es sinnvoll sein, professionelle Hilfe zu suchen.
2. Bekämpfe Reizüberflutung
Hand aufs Herz - gehörst auch Du zu den Menschen, die morgens als Erstes auf ihr Handy schauen und sich im Alltag fast schon nebenbei Durch eine Flut von Messengern und Apps arbeiten? So praktisch diese auch sein mögen, so anstrengend allerdings die Wirkung auf unser Stresslevel: Denn aufgrund des ständigen Klingens und Surrens, sowie dem Drang, schnell antworten zu wollen, sind wir ständig im Kampf-oder-FluchtmoDus.
Dass dieser in einer solchen Situation ziemlich unnötig ist, mag klar sein - doch unser Organismus tappt trotzdem in die Stressfalle. Die Lösung: stelle Dein Handy auf lautlos, beantworte Nachrichten nicht “nebenbei” und beachte Dein Smartphone - falls möglich - am besten die ersten 2 Stunden des Tages nicht. Wetten, dass Dein Tag gleich viel entspannter beginnt?
3. Achte auf Dein Social Media Verhalten
Wie bereits angedeutet, können Social Media Apps ein zweischneidiges Schwert sein: Einerseits sind sie nützlich und machen Spaß, andererseits können sie uns auch ganz schön stressen - und zwar auch, weil sie uns unter Zugzwang setzen können. Viele Social-Media-Plattformen sorgen nämlich dafür, dass wir uns ungenügend fühlen, weil wir beispielsweise nicht das vermeintliche “Traumleben” führen, das viele Influencer:innen auf den ersten Blick zu leben scheinen.
Dass dies unterschwellig permanent zu Stress und Unzufriedenheit führen kann, ist vielen jedoch nicht bewusst. Achte daher darauf, nur Profilen zu folgen, die Dir einen Mehrwert bieten und Deinen Alltag so auf positive Art bereichern. Unser Tipp an dieser Stelle: Versuche Vergleiche mit anderen - ob online oder im “real Life” zu vermeiden. Schließlich ist jeder Mensch auf seine ganz eigene Weise besonders und liebenswert! Mache Dir klar, dass in Wahrheit jede:r ihr/sein eigenes Päckchen zu tragen hat, egal, wie perfekt die Außenwirkung auch erscheinen mag.
“No one is you - and that’s your superpower!
4. Verarbeite Deinen Stress zu Kunst
Vielleicht klingt dies jetzt ein wenig plakativ: Doch sicherlich hast auch Du schon von Künstler:innen gehört, die behaupten, dass ihre Kreativität gleichzeitig auch eine Art Therapie darstellt. Warum auch nicht? Schließlich verarbeiten wir Durch Malen, Zeichnen, Komponieren oder Schreiben unterbewusst viele Dinge, die uns auf der Seele liegen. Auch hat das konzentrierte, kreative Arbeiten etwas Ruhiges, Meditatives, das uns den Alltagsstress schnell vergessen lässt. Wichtig dabei ist, dass Du Dich nicht unter Druck setzt, sondern Dich treiben lässt. Denn Kunst muss nicht zwingend “schön” sein - oder Picasso und Co. Konkurrenz machen.
5. Achte auf die Bedürfnisse Deines Körpers
Körper und Geist hängen bekanntlich zusammen. Daher ist eine gesunde Ernährung, die genug Vitamine (gerade B-Vitamine sind zur Stressbewältigung essenziell), nervenstärkende Mineralstoffe wie Magnesium sowie Omega-3-Fettsäuren enthält, das A und O. Auch ausreichend Bewegung sollte zum Standard gehören, um für eine optimale Gefühlslage zu sorgen.
Dabei muss es nicht immer ein Workout im Gym sein: Geh’ regelmäßig an die frische Luft, mach’ einen Waldspaziergang, tanz so oft Du magst zu Deiner Lieblingsmusik oder unternimm eine Radtour. Denke auch daran, Dir immer wieder Ruhepausen zu gönnen und auf Deinen Körper zu hören. Finde heraus, was Dir ganz persönlich guttut - und finde so Deine Balance wieder.
6. Setze auf Selfcare
Sich selbst etwas Gutes zu tun und auf diese Weise aufzutanken hilft spürbar dabei, besser mit Stress umzugehen. Damit das auch klappt, kannst Du beispielsweise ein regelmäßiges “Date” in Deinen Terminkalender schreiben. Höre Deine Lieblingsmusik, nimm ein warmes Bad, gönne Dir eine Massage … Mach’ einfach regelmäßig Dinge, die Dich erfreuen!
Bei HERBLIZ findest Du übrigens tolle Produkte, die es Dir noch einfacher machen, in Deine ganz persönliche “Feel-Good-Zone” zu kommen. Ob entspannende CBD-Badekugeln, CBD-Öle, die ausgleichend wirken können oder einfach duftende Hanfkosmetik, die das Wohlbefinden im HanDumdrehen steigert - es sind oft die kleinen Dinge, die den Unterschied machen!
7. Probiere progressive Muskelentspannung aus
Bei dieser Technik handelt es sich um ein effektives Relax-Tool, das Dir schnell wieder mehr Erdung verschafft. Hierfür legst Du Dich bequem in Dein Bett (oder auf eine Yogamatte auf dem Boden) nimmst einige tiefe Atemzüge und spannst zunächst einmal Deine Stirn an, bevor Du wieder lockerlässt. Schnell wirst Du spüren, dass das abwechselnde An- und Entspannen Dir richtig gut tut - besonders dann, wenn Du jeden Muskel des Körpers - bis hin zum kleinen Zeh - auf diese Art “bearbeitest”. Die Übung ist übrigens besonders vor dem Schlafengehen ideal und kann Einschlafprobleme mindern.
Fazit: Mehr Mindfulness = weniger Stress
Wir alle kennen Situationen, die uns förmlich aus der Haut fahren lassen. Dabei sollten wir jedoch überlegen, ob diese den Ärger tatsächlich wert sind. Wer bei Alltagsstress die Kontrolle behält, mehr “Entspannungsoasen” sowie genügend Quellen für positiven Eustress einbaut, ist auf jeden Fall auf einem guten Weg zum relaxten Selbst. Bei schwereren Stresssituationen hingegen kann therapeutische Hilfe notwendig sein, die oftmals tolle Lösungsansätze bietet.
Letztendlich können wir Stress niemals komplett vermeiden, sondern lediglich unseren Umgang mit ihm optimieren. Wir hoffen, dass Du unsere Tipps ausprobierst - und wünschen Dir viel innere Balance!